Bald ist es wieder so weit und ehrlich gesagt kann ich es kaum abwarten. Klar ich könnte schon heute beginnen, aber Erfahrungswerte haben gezeigt, dass ich dieses Verhalten wirklich nur in genau dieser Zeit durchhalten kann. Keinen Tag länger und sowieso nicht, wenn kein Enddatum feststeht. Worum geht es? Die christliche Fastenzeit. Ja ich bin ganz sicher weit davon entfernt, Christin zu sein, wer mich schon länger kennt, weiß, dass ich dieses Ritual noch aus meinem Austauschjahr 2006/2007 mit nach Deutschland genommen habe.
Was bedeutet die Fastenzeit für mich?
Jedes Jahr aufs neue bedeutet es für mich, mich mit meinen Schwächen auseinanderzusetzen und mir damit gleichzeitig etwas Gutes zu tun.

Ich frage mich:
Womit übertreibe ich es im Moment? Und wozu bin ich in der Lage? Wie weit kann ich meine Gelüste und Schwächen überwinden?
Dabei ist der Verzicht auf Zucker und mittlerweile auch der auf Fleisch in diesen 7 Wochen bereits zum Standard-Programm geworden. Bereits seit 2008 versuche ich mich jedes Jahr am Zuckerverzicht. Dazu gehört nicht nur kein-Kuchen sondern auch kein Joghurt, kein Zucker im Kaffee oder Süßstoff. In 2 von 8 Jahren habe ich das nicht durchhalten können und stopfte mich an einem gewissen Punkt (trunken) mit Backwaren voll. Meistens jedoch schaffte ich es und sah es als wahre Bereicherung für meinen Körper und meine Willensstärke.
Seit ein paar Jahren kam dann das Fleisch fasten dazu. Da ich bisher stets zu faul war, dauerhaft vegetarisch zu leben, freute ich mich immer, dies zumindest 7 Wochen lang durchzuziehen und ich muss sagen, im letzten Jahr fiel mir das wieder besonders schwer. Ich dachte an Schnitzel und Bulletten und all die Dinge, die ich sonst vielleicht einmal im Jahr zu mir nehme. Aber ich hielt es durch.
Anders erging es mir da mit meinem 3. gewählten Verzicht: dem Shopping-Fasten. Dies war bereits mein zweiter Versuch und wieder scheiterte ich kläglich daran. Anscheinend brauche ich zumindest ein Belohnungssystem. Und wenn weder Kuchen noch Burger erlaubt waren, dann musste eben Shopping herhalten. Es begann immer gleich. Statt shoppen zu gehen bestellte ich online Essen. Dann besuchte ich Drogerie-Läden und dann war das Aufgeben schon nah.
Daher möchte ich in diesem Jahr eine neue Herausforderung suchen und denke noch über mein 3. Fastenziel nach.
Gänzlich auf Social Media oder das Smartphone zu verzichten scheint mir sehr unrealistisch und für mich kaum machbar, daher ziehe ich in Erwägung, vielleicht für 1-3 vorgeschriebene Stunden pro Tag auf das geliebte eckige Ding zu verzichten.
Irgendwie suche ich aber noch nach weiteren Ideen oder Dingen, die ich durchgängig weglassen kann.
Die Fastenzeit beginnt in diesem Jahr übrigens am 01. März und dauert 40 Tage (plus die dazwischenliegenden Sonntage also 44 oder 45 Tage) und ich würde mich freuen, wenn ein paar von euch auch mitmachen und sich in dieser Zeit etwas bewusster mit ihrer Lebensweise oder dem Konsum auseinandersetzen. Ihr könnt ja mal schreiben, was ihr so macht.

Ein Kommentar zu „Alle Jahre wieder – 7 Wochen Fastenzeit“